Branchentreff der Baubranche – 29. Hanseatische Sanierungstage in Heringsdorf

Rudolph: Forschung und Entwicklung sowie praxisnahe Umsetzungen sind kein Selbstzweck, sondern dem Steuerzahler verpflichtet

Nr.362/18 - Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit  | 02.11.2018  | Europamv  | europa-mv.de

Mehr als 300 Experten tagen noch bis Sonnabend in Heringsdorf (Insel Usedom, Landkreis Vorpommern-Greifswald) bei den 29. Hanseatischen Sanierungstagen. „Die Baubranche ist eine der Schlüsselbranchen unserer Volkswirtschaft und eng verbunden mit zentralen Fragestellungen unserer Zeit, beispielsweise dem Klimaschutz, der Energiewende, dem demografischen Wandel, der Altbausanierung sowie dem Ausbau und dem Erhalt einer leistungsfähigen Infrastruktur im Land. Um thematisch stets auf hohem Niveau zu bleiben, verbinden die traditionsreichen Hanseatischen Sanierungstage als Expertenforum in herausragender Weise Praxis und Wissenschaft. Hier werden innovative Forschungsergebnisse vorgestellt und diskutiert. Das Wirtschaftsministerium unterstützt beim Aufbau einer wirtschaftsnahen Wissenschaftslandschaft mit exzellenten Ausbildungs- und Forschungsbedingungen in Mecklenburg-Vorpommern. Unternehmer und Wissenschaftler aus unserem Land arbeiten intensiv zusammen. Vor allem mit öffentlichen Mitteln unterstützte Forschung und Entwicklung sowie deren praxisnahe Umsetzung sind kein Selbstzweck, sondern dem Steuerzahler verpflichtet“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Dr. Stefan Rudolph vor Ort.

 

Wirtschaftsministerium unterstützt Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten – Baubranche sollte Unterstützung stärker nutzen

„Innovationsfähigkeit ist der Schlüssel für einen erfolgreichen Strukturwandel und für eine gute Zukunft in wirtschaftlicher, technologischer und gesellschaftlicher Hinsicht. Das hat für uns eine große Bedeutung, deshalb unterstützen wir Forschungs- und Entwicklungsvorhaben und die Einführung neuer Technologien. Doch: Forschung und Entwicklung im Baubereich sind in Mecklenburg-Vorpommern noch gut ausbaufähig“, betonte Rudolph. Beispielhaft verwies Wirtschaftsstaatssekretär Rudolph auf ein bereits umgesetztes Verbundforschungsvorhaben, bei dem ein System zur Nachrüstung von Aufzügen in Bestandstreppenhäusern entwickelt wurde, die einen barrierefreien, innenliegenden Zugang ermöglicht. Die Zurow Bau GmbH aus Krassow hat dies gemeinsam mit der Fraunhofer-Einrichtung Großstrukturen in der Produktionstechnik in Rostock und dem Kompetenzzentrum Bau Mecklenburg-Vorpommern (wissenschaftliche Einrichtung an der Hochschule Wismar) umgesetzt.

Das Wirtschaftsministerium hat das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe zur „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ in Verbindung mit Mitteln des „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) mit 1,47 Millionen Euro unterstützt. Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf rund 2,2 Millionen Euro.

 

Prozessinnovationen im Baubereich werden gefördert

„Forschung und Entwicklung sind wichtige Bausteine für die erfolgreiche Weiterentwicklung unserer heimischen Wirtschaft. Prozessinnovationen sowie die Einführung innovativer digitaler Technologien in Produktions- und Leistungsprozessen sind weitere Bereiche, die wir verstärkt vorantreiben wollen. Hier sehe ich auch für den Baubereich attraktive Möglichkeiten“, sagte Rudolph. Insbesondere klein- und mittelständische Unternehmen (KMU) werden dabei unterstützt, ihre Produktionsprozesse zu analysieren, digitale Lösungsvorschläge (Prozessinnovationen) zu erarbeiten und diese in Pilotprojekten umzusetzen. Diese Pilotprojekte werden bei KMU mit bis zu 50 Prozent und bei großen Unternehmen mit bis zu 15 Prozent, jedoch maximal mit 200.000 Euro gefördert. Zudem können zukünftig auch Analysen und Beratungen im Hinblick auf die Auswirkungen auf die Beschäftigten im Unternehmen (Technikfolgenabschätzung) gefördert werden. In der Baubranche ließe sich die Förderung beispielsweise für die Methode BIM (Building Information Modeling) anwenden. Dabei handelt es sich um die optimierte Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Gebäuden und anderer Bauwerke mit Hilfe von Software. Alle relevanten Bauwerksdaten werden digital modelliert, kombiniert und erfasst für den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes.

 

Forschung, Entwicklung und Innovation benötigt motivierte, wissensdurstige Mitarbeiter

Wirtschaftsstaatssekretär Rudolph machte auf weitere Unterstützungsmöglichkeiten des Wirtschaftsministeriums aufmerksam. Hierzu zählen unter anderem die berufsbegleitende Qualifizierung der Beschäftigten in Unternehmen (Qualifizierungsrichtlinie) sowie bei den kleinen und mittleren Unternehmen die Ersteinstellung von Personal mit Hochschulabschluss in einer technischen Fachrichtung (Einstellungsrichtlinie). Mit der Schaffung eines Kompetenzzentrums „Digitalisierung in der Arbeitswelt MV“ wird eine zentrale Anlaufstelle für Arbeitnehmer und Arbeitgeber sowie deren Interessensvertreter gefördert. Das Kompetenzzentrum soll die Informationen zu den Auswirkungen des digitalen Wandels auf die Arbeit bündeln und weitergeben, übergreifend die neuen rechtlichen Herausforderungen aufbereiten und vermitteln, über vorhandene Unterstützungsangebote informieren und auch eigene Schulungen in Betrieben anbieten. „Forschung, Entwicklung und Innovationen umzusetzen ist nur mit motivierten, wissensdurstigen Mitarbeitern möglich. Sei es die Neueinstellung eines Hochschulabsolventen oder die Qualifizierung bewährter Mitarbeiter – das Wirtschaftsministerium hilft bei der adäquaten fachlichen Weiterentwicklung“, sagte Rudolph.

 

„Nachwuchs-Innovationspreis Bauwerkserhaltung“ vergeben – erstmals drei Wissenschaftlerinnen ausgezeichnet

Wirtschaftsstaatssekretär Rudolph übergab gemeinsam mit den Stiftern vor Ort den „Nachwuchs-Innovationspreis Bauwerkserhaltung“. Mit der Auszeichnung werden vom Verband mit Unterstützung des Beuth Verlags sowie dem Fraunhofer IRB Verlag (Fraunhofer-Informationszentrum Raum und Bau) herausragende wissenschaftliche Leistungen im Bereich der Bauwerkserhaltung gewürdigt. Das Wirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern ist ideeller Unterstützer des Preises. Den ersten Platz erreichte Jennifer Hof von der Materialprüfungsanstalt (OGI) Universität Stuttgart MPA für ihre Arbeit zur „Konzeptionierung und Ausführung eines Messsystems zur Dauerüberwachung der strukturellen Integrität des Blauen Turms in Bad Wimpfen“. Den zweiten Preis teilten sich zwei Studierende. Elisabeth Erbes von der Hochschule Wismar erhielt für ihre wissenschaftliche Arbeit zum Thema „Laboranalysen von Holz und dessen Eigenschaften nach einer Lagerung in aggressiven Lösungen“ die Auszeichnung. Zweite Preisträgerin war Leonore Jonasch von der FH Potsdam für die Arbeit zur „Bauforschung, Analyse und Konzeptentwicklung für die Ziegelei Rotes Haus in Meißen“. „Die Auszeichnung würdigt die wissenschaftliche Auseinandersetzung im Bereich der Bauwerkserhaltung. In der 17-jährigen Geschichte des Preises erleben wir eine Premiere – erstmals konnten ausschließlich Frauen die Jury mit ihren fundierten Arbeiten als Beste überzeugen“, sagte Rudolph bei Übergabe der Auszeichnungen.

 

Engagement des Bundesverbandes Feuchte & Altbausanierung e. V. unterstützt wirtschaftliche Entwicklung in Mecklenburg-Vorpommern

Die Fachtagung für Sachverständige, Architekten, Bauingenieure, Bauunternehmer sowie Mitarbeiter von Universitäten, Hochschulen und Fachbehörden wurde vom Bundesverband Feuchte & Altbausanierung e. V. (BuFAS) unter dem Motto „Baustoffe im Fokus – von Bambus bis Beton“ organisiert. Wirtschaftsstaatssekretär Rudolph dankte abschließend den Veranstaltern: „Mit Ihrem Engagement bereichern Sie die Wirtschafts- und Wissenschaftslandschaft in Deutschland und leisten einen wichtigen Beitrag zur erfolgreichen wirtschaftlichen Entwicklung des Landes.“

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