Vom Insekten-Superfood bis zum Testzentrum für Medizinprodukte – Siegerprojekte im Ideenwettbewerb Gesundheitswirtschaft ausgezeichnet

Glawe: Wettbewerb soll unterstützen, kreative Ideen in konkrete und qualitativ hochwertige Projekte umzusetzen

Wirtschafts- und Gesundheitsminister Harry Glawe (rechts) hat am Donnerstag gemeinsam mit dem Geschäftsführer der BioCon Valley® GmbH Lars Bauer (2.v.rechts) die Gewinner des Ideenwettbewerbs Gesundheitswirtschaft 2020 ausgezeichnet (© WM) Details anzeigen
Wirtschafts- und Gesundheitsminister Harry Glawe (rechts) hat am Donnerstag gemeinsam mit dem Geschäftsführer der BioCon Valley® GmbH Lars Bauer (2.v.rechts) die Gewinner des Ideenwettbewerbs Gesundheitswirtschaft 2020 ausgezeichnet (© WM)
Wirtschafts- und Gesundheitsminister Harry Glawe (rechts) hat am Donnerstag gemeinsam mit dem Geschäftsführer der BioCon Valley® GmbH Lars Bauer (2.v.rechts) die Gewinner des Ideenwettbewerbs Gesundheitswirtschaft 2020 ausgezeichnet (© WM)
Wirtschafts- und Gesundheitsminister Harry Glawe (rechts) hat am Donnerstag gemeinsam mit dem Geschäftsführer der BioCon Valley® GmbH Lars Bauer (2.v.rechts) die Gewinner des Ideenwettbewerbs Gesundheitswirtschaft 2020 ausgezeichnet (© WM)
Nr.54/20  | 20.02.2020  | Europamv  | europa-mv.de

„Innovative Ideen für die Gesundheitswirtschaft“ – unter diesem Motto hatte das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit in Kooperation mit der BioCon Valley® GmbH, dem Netzwerk für Gesundheitswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern, zum elften Ideenwettbewerb Gesundheitswirtschaft aufgerufen. Wirtschaftsminister Glawe hat die Gewinner des landesweiten Wettbewerbs am Donnerstag im phanTECHNIKUM in Wismar prämiert. „Wir wollen die Gesundheitswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern weiter erfolgreich fortentwickeln. Dazu braucht es auch neue Ideen und unkonventionelle Lösungsansätze. Ideenwettbewerbe sind dabei ein gutes Mittel, um kreative Ideen in konkrete und qualitativ hochwertige Projekte umzusetzen. Wir zeichnen zukunftsweisende Projekte aus, die das Wachstumspotential der Branche durch Vernetzung, Kooperation und Marketing stärken. So wird das Angebot gesundheitsfördernder Produkte und Dienstleistungen im Land größer“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe vor Ort.

Sechs Gewinner ausgewählt – neue Projektideen für rund 1,2 Millionen Euro entwickelt

Für die elfte Ausgabe des Wettbewerbs wurden zukunftsweisende innovative Ideen für Dienstleistungen, Prozesse und Projekte für die Gesundheitswirtschaft gesucht, die das Potenzial der Branche durch Vernetzung, Kooperation, Marketing, Fachkräftesicherung und Internationalisierung weiter erschließen, um die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft des Standortes Mecklenburg-Vorpommern zu stärken. In diesem Jahr gingen insgesamt 21 Projektideen in die Bewertungsrunde ein. Bei den sechs zur Förderung vorgeschlagenen Projektideen handelt es sich insgesamt um ein Fördervolumen in Höhe von rund 890.000 Euro und um ein Gesamtprojektvolumen in Höhe von knapp 1,2 Millionen Euro. „Die Förderung aus dem Ideenwettbewerb Gesundheitswirtschaft trägt dazu bei, dass sich Unternehmen der Branche auf die Umsetzung ihrer innovativen Ideen fokussieren können und die hierfür erforderliche Marketing- und Netzwerkarbeit finanziell unterstützt wird. Er hat in den vergangenen Jahren auch dazu beigetragen, jungen Startup-Unternehmen in ihrer Anfangsphase den Weg zu ebnen“, sagte Glawe.

Die Gesundheitswirtschaft ist in Mecklenburg-Vorpommern ein strategischer Schwerpunkt der Wirtschaftsentwicklung. Die Branche verzeichnet weiterhin steigende Wertschöpfungs- und Beschäftigtenzahlen. So beträgt der Anteil der Gesundheitswirtschaft an der gesamtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung des Landes etwa 15 Prozent (rund 5,8 Milliarden Euro) und mit rund 154.000 Erwerbstätigen stellen Unternehmen der Gesundheitswirtschaft etwa jeden fünften Arbeitsplatz. Somit stieg die Bruttowertschöpfung der Branche seit 2008 um 56 Prozent. Darüber hinaus generiert ein Euro Bruttowertschöpfung in der Gesundheitswirtschaft zusätzliche 1,16 Euro in anderen Branchen des Bundeslandes. Dabei wird der überwiegende Teil (jeweils über 60 Prozent) sowohl der Bruttowertschöpfung als auch der Beschäftigung in den Einrichtungen der medizinischen Versorgung realisiert.

64 Projekte aus dem Ideenwettbewerb im vergangenen Jahrzehnt gefördert

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Mecklenburg-Vorpommern hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Projekte der Gesundheitswirtschaft unterstützt, die erfolgreich umgesetzt wurden. Insgesamt wurden und werden seit 2008 in elf Ideenwettbewerben 64 Projektideen mit einem Gesamt-Investitionsvolumen von rund 10,9 Millionen Euro in Höhe von 7,9 Millionen Euro aus Mitteln des „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) unterstützt. Schwerpunktbereiche waren dabei Gesundheitsdienstleistungen, Gesundheitstourismus, Life Science, Ernährung für die Gesundheit und Gesundes Altern.

So wurden in den vergangenen Jahren unter anderem zum Beispiel Angebote im Gesundheitstourismus (www.sorglos-urlaub.de), Präventionsangebote für kleine und mittlere Unternehmen (https://www.outness.de/betriebliches-gesundheitsmanagement/), ein intelligentes Händehygiene-Monitoring (www.gwa-hygiene.de), die Vermarktung medizinischer Funktionswäsche (www.medi-tex.de), die Entwicklung antibakterieller, blutstillender Wundauflagen (www.speedcaremineral.de) oder die Vermarktung des innovativen Stauschlauchs zum Blutabnehmen „daisygrip“ (www.daisygrip.de) unterstützt.

„Die Förderung erfolgversprechender zukunftsorientierter Produkt-, Prozess- oder Dienstleistungsinnovationen soll – in Zusammenarbeit von Wirtschaft, Wissenschaft und Anwendern – den Standort Mecklenburg-Vorpommern stärken und das Leben hier attraktiver gestalten“, sagte Glawe.

 

Überblick der Gewinner des Ideenwettbewerbs Gesundheitswirtschaft 2020

INOVA Protein, Rostock

 

www.inovaprotein.de

 

„Die Herstellung von ökologischem Insektenmehl als innovatives, überaus gesundes und gleichermaßen nachhaltiges Produkt aus dem Gesundheitsland Nr. 1, Mecklenburg-Vorpommern“

INOVA Protein bietet eine automatisierte, auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierende Zucht, Verarbeitung und Vermarktung von Insektenmehl als alternative Proteinquelle zu Fleisch. Ziel ist es, Insekten in den Alltagsverzehr der Bevölkerung zu integrieren und so aktiv eine gesundheitsbewusste Ernährung zu unterstützen. INOVA Protein steht für eine ressourcenschonende, nachhaltige, effiziente Landwirtschaft sowie als Superfood für einen modernen Lifestyle-Trend der Gesundheits- und Tourismuswirtschaft. Im Rahmen des Projektes sollen Marketing- und Sales-Maßnahmen für das Produkt entwickelt und umgesetzt werden. Sie sollen die vorhandenen Strukturen festigen und erweitern.

„Die INOVA Protein greift einen neuen Ernährungstrend auf und produziert Insektenmehl aus selbst gezüchteten Mehlwürmern. Diese innovative Idee ist durch eigene Forschungsaktivitäten von den Gründern untermauert worden. Jetzt sollen die Produkte aus Mecklenburg-Vorpommern den Ernährungsmarkt erobern“, sagte Glawe.

 

 

triphari, Rostock

 

www.triphari.com

 

„IRIS (=Intelligent Registration Infrastructure) - Vermarktung einer intelligenten digitalen Infrastruktur für medizinische Einrichtungen“

Mit einem System aus Sensoren am Bett, Datenübertragungsmodulen und einer App soll aus der Ferne mit dem Smartphone nachvollzogen werden können, ob sich eine zu pflegende Person noch im Bett einer Klinik oder Pflegeeinrichtung befindet und wie aktiv sie dort ist. Im Notfall werden pflegende Angehörige sofort benachrichtigt, sodass schnell eingegriffen und gegebenenfalls ein Notruf abgesetzt werden kann. Für dieses System wird ein Prototyp entwickelt und im Rahmen einer Studie getestet und validiert. Das System zur Aktivitätsmessung und der Möglichkeit zur Integration anderer Internet of Things-/Smart Home-Technologien soll auf dem B2C- und auch auf dem B2B-Markt angeboten werden.

„Mit der von triphari entwickelten digitalen Infrastruktur ist ein Unterstützungssystem für medizinische Einrichtungen entstanden, das die Betreuung von Erkrankten verbessern kann“, sagte Glawe.

 

 

IDK GmbH, Karlsburg

 

www.glucose-strips-quality.de

 

„Erforschung, Entwicklung und prototypische Errichtung eines Testzentrums für Medizinprodukte im Bereich Diabetes in Mecklenburg-Vorpommern“

Ziel des Vorhabens ist die Erforschung, Entwicklung und Etablierung eines Testzentrums für Medizinprodukte insbesondere für den Bereich Diabetes (Blutzucker-Messgeräte und -Teststreifen). Für das Testzentrum wird zunächst ein Konzept entwickelt und anschließend die Akkreditierung vorgenommen. Langfristig möchte sich das Testzentrum sowohl national als auch international aufstellen und zur Wertschöpfung in einer der strukturschwächsten Regionen des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern beitragen.

„Die Umsetzung eines Testzentrums kann zur weiteren Profilierung des medizinischen Kompetenzzentrums Karlsburg erheblich beitragen und so die Bekanntheit Mecklenburg-Vorpommerns als Gesundheitsstandort vergrößern“, sagte Glawe.

 

 

arztkonsulation ak GmbH, Schwerin

 

www.arztkonsultation.de

 

„FIRST.med - Virtual Hospital for International Markets – Entwicklung und internationale Vermarktung eines digitalen Zweitmeinungsportals für Spitzenmedizin aus Mecklenburg-Vorpommern“

Die Projektidee beschäftigt sich mit der Entwicklung eines digitalen medizinischen Beratungs- und Zweitmeinungsportals für Spitzenmedizin aus Mecklenburg-Vorpommern zur internationalen Vermarktung. Als Zielland wird zunächst die Russischen Föderation adressiert. Für staatliche Gesundheitseinrichtungen besteht hiermit die Möglichkeit zu Telekonsilen und Fallkonferenzen (unter anderem Tumorboards). Für Privatpersonen soll ein Portal aufgebaut werden, welches als Marke „Made in Mecklenburg-Vorpommern“ international vermarktet wird und den Privatpersonen im Ausland die Möglichkeit eines digitalen Zugangs zu Spitzenmedizin aus Mecklenburg-Vorpommern eröffnet.

„Die Umsetzung des Projektes FIRST.med kann zu einer Stärkung des Marktzugangs von Produkten und Dienstleistungen aus Mecklenburg-Vorpommern in den internationalen Markt beitragen“, sagte Glawe.

 

 

Universität Greifswald, Institut für Pharmazie

 

www.pharmazie.uni-greifswald.de

 

„Innovationsverbund für die Erschließung und Wertschöpfung mit Heilpflanzen in Mecklenburg-Vorpommern“

Ziel des Verbunds ist die Kultivierung von Heilpflanzen, um einen dauerhaften Zugang zu qualitativ hochwertigen Pharmaka-Rohstoffen aus nachhaltiger, ökologischer Produktion zu sichern. Das Projektteam erachtet hierfür großes Potential – angesichts der zunehmenden Nachfrage nach Phytopharmaka bei leichteren Gesundheitsproblemen und der gleichzeitig abnehmenden Verfügbarkeit der zumeist wild geernteten und zu 90 Prozent importierten Heilpflanzen. Das geplante Modellprojekt will beispielhaft Musterlösungen für die Verflechtung von Wissenschaft, Konsumtion und Produktion ausgewählter Heilpflanzen erarbeiten.

„Mecklenburg-Vorpommern ist reich an natürlichen Heilmitteln. Neben Heilkreide werden auch Jod-Sole, Torf, Moor und Meerwasser gesundheitsfördernd eingesetzt. Das Vorhaben, regionale Heilpflanzen für die Produktion von Pharmaka-Rohstoffen zu nutzen, ist dafür eine ideale Ergänzung“, sagte Glawe.

 

MRE-Netzwerk KOMPASS e. V., Greifswald

 

www.mre-kompass.de

 

„Koordinierte medizinische Versorgung für Patientensicherheit und sektorenübergreifenden Infektionsschutz - Netzwerk zur Vermeidung von Krankenhausinfektionen durch verhaltenspsychologisch basierte elektronisch rückgekoppelte Verbesserung der Händehygiene in medizinischen Einrichtungen“

Ziel des Projektes „StopInfekt“ ist es, ein medizinisch-technisches Kooperationsnetzwerk aus Wirtschaft und Wissenschaft zu etablieren, das digitale Maßnahmen zur Verbesserung der Händehygiene entwickelt und unterstützt. In „StopInfekt“ werden technologische Maßnahmen zur dauerhaften Umsetzung der Händehygiene nach den Kriterien der WHO entwickelt, pilotiert und als demonstrierbare Referenzlösung zur Verfügung gestellt. Technischer Ausgangspunkt ist eine Installation, die erstmalig über unmittelbare individuelle Rückkopplung an das Klinikpersonal aktiv eine stetige Verbesserung der Händehygiene bewirkt. Im Rahmen des Projektes soll diese Installation um zwei weitere ergänzt werden, die für Demonstrationszwecke, als Kopiervorlage und zur Erprobung sowie Evaluation neuer Komponenten, Auswertungen, Betriebsarten und Algorithmen verfügbar sind.

„Das Netzwerk KOMPASS e.V. setzt sich konsequent für die Erkennung, Vermeidung und Bekämpfung von Infektionen und von Antibiotikaresistenzen ein. Mit dem Projekt soll die medizinische Bedeutung der Händehygiene stärker in den Fokus gerückt werden“, sagte Glawe.

 

Weitere Auskünfte zum Ideenwettbewerb 2019/2020 BioCon Valley® GmbH/Gesundheitswirtschaft

Kontakt Katja Busch

Friedrich-Barnewitz-Straße 8, 18119 Rostock

T +49 381-51 96 48 33 E kbu@bcv.org

www.bcv.org

www.facebook.com/bioconvalley

 

 


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